Unsere Probenarbeit

Die Gruppe

Theater spielen wird von den Mitgliedern der Theatergruppe als semiprofessionell neben ihrer Berufstätigkeit betrieben. Manchmal ist es schwer, direkt von der Arbeit kommend umzuschalten und in eine andere Rolle zu schlüpfen. Um dies zu erleichtern, wird der Probe meistens eine Übungsphase vorgeschaltet, in der wir uns durch Körper-, Atem- und Stimmübungen auflockern und für die Arbeit an der Rolle vorbereiten.

In den letzten Jahren haben die meisten der Gruppenmitglieder an Weiterbildungsseminaren unter Leitung von Theaterprofis teilgenommen. Dies hat zu einer Qualitätssteigerung geführt.

Zu einer guten Produktion gehört jedoch mehr als ein gelungenes Spiel der Bühnendarsteller. Das ganze Drumherum ist ebenso wichtig: das Bühnenbild, die Technik mit Beleuchtung, Musik und Geräuschen, die Requisiten, die Maske, die Kostüme und nicht zu vergessen eine zuverlässige Souffleuse. Für Werbung und Öffentlichkeitsarbeit (Programme, Plakate, Handzettel, Zeitungsanzeigen, Internetauftritt, etc.) muss ein genauer Projektplan erstellt werden, damit bei der Premiere vor einem vollen Haus ein bestmögliches Arbeitsergebnis abgeliefert werden kann. Es gibt viel zu tun, und die gesamte Truppe auf und hinter der Bühne ist voll gefordert. Der Lohn ist die Anerkennung und der Applaus des Publikums.

Die Akteure sowohl auf der Bühne wie auch hinter der Bühne sind in ihrer jeweiligen Aufgabe wichtig. Bei uns wird das Wort „Hauptrolle“ vermieden. Gerade die kleineren Rollen bringen oft die Würze. Und die größeren Rollen brauchen die Kleineren, um Spannung halten zu können. Schauspiel ist Ensemblearbeit. Einen Anspruch, nur Darsteller zu sein, gibt es nicht.

Regie

Sich auf der Bühne vor Publikum zu exponieren, ist für Amateure eine besondere Herausforderung. Um die jeweilige Rolle und die gesamte Darbietung stimmig präsentieren zu können, ist eine intensive und monatelange Arbeit am Theaterstück notwendig.
Das Ziel dieser Arbeit ist eine gute Aufführung mit schönen Bildern für das Publikum und mit faszinierenden Figuren, in denen sich die Zuschauer wieder erkennen können. Das Interessanteste für alle Beteiligten ist die Erarbeitung des Stückes. Das fängt mit der Rollenbesetzung an, einem manchmal schwierigen Unterfangen angesichts der Limitierung des Darstellerreservoirs. Die Besetzung muss stimmen und die Rolle muss zum Darsteller passen.

Über Rollenportraits nähern sich Darsteller und Regie der jeweiligen Figur. Das ist spannend, weil die Rolle oft eigene Anteile der Darsteller besitzt und die Auseinandersetzung damit die Schauspieler auch in ihrer persönlichen Entwicklung weiter bringt. Auf der Bühne dürfen wir lieben und hassen. Regiearbeit bedeutet auf der Amateurbühne Dramaturgie, Textbearbeitung, gruppensoziologische Prozesse und die charakteristische Aussage der Bühnenfiguren so kunstvoll zu vereinen, dass die Interpretation des Theaterstückes erkennbar bleibt und nicht verloren geht. Regie ist der Weg zum Ziel.

Das Stück

Das ganze Jahr über wird Theaterliteratur gelesen und besprochen, um bei der aktuellen Stücksuche nach Kriterien auswählen zu können. Wir recherchieren in den Spielplänen deutschsprachiger Bühnen, wälzen Theaterkataloge und durchforsten das Internet nach Theatertexten und Schauspielkritiken. Nicht für jedes ausgewählte Stück sind grundsätzlich die Aufführungsrechte verfügbar. So kann manchmal die Auswahl eines geeigneten Theaterstückes Wochen oder gar Monate dauern.
Dann entscheiden wir uns gemeinsam für ein Stück, das dem Anspruch unserer Theatergruppe gerecht wird und sowohl räumlich in unser Bühnen- und Technikkonzept passt, als auch spielbar erscheint – und natürlich auch, dass möglichst alle Figuren des Stückes innerhalb unserer aktiven Mitglieder authentisch besetzbar sind. Das ist nicht immer einfach; manchmal wird ein ausgewähltes Theaterstück gerade aus diesem Grund zurückgestellt, um es zu einem späteren Zeitpunkt erneut zur Diskussion zu stellen.
Wichtig für eine produktive Probenzeit ist, dass Inhalt, Thema und die Aussage des Stückes von Regie und Gruppe getragen werden können, damit wir unserem Publikum eine professionelle und erfolgreiche Aufführung darbieten können.

Bei der Auswahl der Autoren sind wir nicht festgelegt. Wir orientieren uns an der klassischen Literatur genauso wie an zeitgenössischen Texten.

Besonders stolz sind wir darauf, dass wir im Jahr 2001 die Rechte für die Uraufführung der Kriminalgroteske „Die Mördergrube“ vom Huntzinger-Bühnenverlag erhalten haben.

Mitmachen

Die Theatermacher suchen immer Nachwuchs!